Das ›Attentat‹ auf die Schulorgel
»Bombenkrach in der Oberschule«
(Bild)
»Wie in der Feuerzangenbowle«
(Jetzel-Zeitung)
»Pennäler-Bombe mit Paukerzünder«
(Abendpost)
»Zeitbombe in Schulorgel«
(Hamburger Abendblatt)
»Das sind keine Streiche mehr«
(Braunschweiger Zeitung)
Schlagzeilen vom
Januar 1957
Anfang 1957 sorgte ein Vorfall an der Oberschule für Jungen in Uelzen für großes Aufsehen. Regionale sowie überregionale Zeitungen meldeten einen ›Sprengstoffanschlag‹ auf die Schulorgel – tatsächlich handelte es sich um einen missglückten Schülerstreich.
Ein Schülerstreich der Oberschule für Jungen in Uelzen im Jahre 1957
Die Schüler Helmut Heusmann und Henning Kessler hatten eine Rauchbombe gebaut und sie unter der sogenannten ›Heldenorgel‹ in der Aula platziert. Anlass war eine Musikstunde, die Heusmanns Vater leitete – und in der das Mädchen saß, in das beide Jungen verliebt waren. Die Idee entstand in einem Zeltlager, wo man mit chemischen Mischungen aus Unkraut-Ex und Puderzucker experimentiert hatte. In einer nächtlichen Aktion brachen die Jungen in die Schule ein, gewöhnten zuvor den Hausmeisterhund an sich und installierten die Bombe mit einem selbstgebauten Zeitzünder.
Am nächsten Morgen explodierte das Gerät während des Unterrichts und sorgte für Rauch und Schrecken, aber keine Verletzten. Überführt wurden die Täter durch einen Wecker, den sie von einer Mitschülerin ›geliehen‹ hatten.
Die Aufregung war riesig – von elterlichen Strafen über Presseberichte bis zu schulischen Konsequenzen. Beide Schüler mussten die Schule verlassen, entgingen jedoch strafrechtlichen Folgen. Rückblickend sehen sie das ›Attentat auf die Heldenorgel‹ als jugendlichen Leichtsinn, der zu einem legendären Kapitel Uelzener Schulgeschichte wurde.
In der folgenden Aufnahme erzählen zwei ehemalige Schüler von diesem Streich und seinen Auswirkungen. Im Januar 1957 fand in der Schule statt, dass sogar international für Schlagzeilen sorgte. Aber sehen Sie selbst: