Erzählcafé

›Gastarbeiter‹: Gekommen, um zu arbeiten – geblieben, um zu leben

Die Geschichtswerkstatt e. V. lädt zu einem Erzählcafé ein. Zwei Zeitzeugen – Angelo De Mitri und Salvatore D’Aguanno – sprechen über ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Landkreis Uelzen der 1960/70er Jahre und was sie zum Bleiben bewegte.

AZ 19. April 1956

Vor rund 70 Jahren, im Dezember 1955, schlossen die Bundesrepublik Deutschland und Italien ein Anwerbeabkommen. Nur zehn Jahren nach Kriegsende durften deutsche Unternehmen legal Arbeiterinnen und Arbeiter aus Italien einstellen. Der Grund dafür war die wirtschaftliche Entwicklung: In den 1950er-Jahren wuchs die deutsche Wirtschaft sehr schnell, und es fehlten viele Arbeitskräfte. In Italien, vor allem im Süden, herrschte dagegen große Arbeitslosigkeit. Deshalb kamen in der folgenden Zeit Millionen Menschen zum Arbeiten in die Bundesrepublik.

Das Abkommen beruhte auf dem sogenannten Rotationsprinzip. Das bedeutete, dass die italienischen Arbeiter nach einer bestimmten Zeit in ihre Heimat zurückkehren und durch neue Landsleute ersetzt werden sollten. Deshalb nannte man sie ›Gastarbeiter‹. Manche kehrten später nach Italien zurück, andere aber blieben dauerhaft in Deutschland.

Bis 1968 schloss Deutschland noch sieben weitere Abkommen mit anderen südeuropäischen Ländern. So wurde die Bundesrepublik nach und nach zu einem Einwanderungsland.

Die Veranstaltung findet am 21. November 2025 im Café der Woltersburger Mühle statt und beginnt um 15:00 Uhr bis voraussichtlich 17:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden werden gern genommen.