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„Frauen, die Uelzen beweg(t)en“

Seit Herbst 2012 trafen sich fünf interessierte Frauen – Karin Banse, Christine Böttcher, Ute Chlechowitz, Dorothee Ebeling und Renate Meyer-Wandtke – im Kreisarchiv Uelzen, um Geschichten von Frauen aus Stadt und Kreis Uelzen zusammenzutragen, die in besonderer Weise gewirkt, Pionierarbeit geleistet oder sich in außergewöhnlichen Situationen bewährt haben. In dieser Frauenrunde entstand der Plan, die Berichte über die gesammelten Frauenschicksale in einem Buch zu veröffentlichen.

Für die Auswahl der in Frage kommenden Frauen wurde keine zeitliche Eingrenzung getroffen. Vorbedingung war zunächst einmal nur, dass die Frauen auf ihre Art und Weise versucht haben, etwas „in Bewegung“ zu setzen und da­mit aus dem „üblichen Rahmen“ fallen. Dass nicht nur „große Männer Geschichte machen“, ist in der heutigen Zeit in der Regel zwar akzeptiert; der Blick in die einschlägige Literatur lehrt dann aber häufig leider etwas anderes. Die Geschichtswerkstatt Uelzen übernahm für dieses Projekt gern die Aufgabe des Herausgebers, gehört es doch zum Selbstverständnis von Geschichtswerkstätten, den lokal handelnden Menschen sichtbar zu machen.

Es stellte sich bald heraus, dass es nicht immer leicht ist, Aussagen über das Leben und Wirken von Frauen zu finden. Je weiter man sich in die Vergangenheit zurück bewegt, desto schwieriger wird die Quellenlage. Aber natürlich gibt es diese „Power-Frauen“, und an einige von ihnen wird nun im Frauenbuch erinnert. Die Auswahl bedeutet aber keine Wertung etwa gegenüber nicht  porträtierten Frauen. „Unsere“ Frauen sollen beispielhaft für viele nicht genannte Frauen und deren Leistung ihrer Generation stehen, die nicht vergessen werden sollen und  ein Vorbild für die Zukunft sein können.

Letztlich entstanden 22 Aufsätze über Frauen, die in einem Zeitraum vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart in Uelzen und Umgebung lebten und leben. Ihre Herkunft und Lebensläufe sind ganz unterschiedlich, nicht alle sind hier geboren oder haben ihr ganzes Leben hier verbracht. Sie besitzen aber dennoch eine intensive Beziehung zu dieser Region, die sie auf ihre Art mitgeprägt haben. In diesen Frauenleben spiegeln sich auch die allgemeinen gesellschaftlichen Verhältnisse wider. Die Mehrzahl der weiblichen Biografien stammt aus dem 20. Jahrhundert, aus einer Zeit also, in der Frauen zwar zunehmend Zugang zu Bildung und Beruf erhielten, gleichzeitig alte Rollenvor­stellungen nach wie vor existierten.
Die Frauen beeindrucken durch ihren Einsatz, ihren Mut, ihre Persönlichkeit oder ihren Unternehmerinnengeist: Frauen, die sich selbstbewusst in immer mehr gesellschaftlichen Bereichen durchsetzten und damit Neuland betraten.

Die porträtierten Frauen zeigen uns auch, dass sich zwar für Frauen viel verändert hat, dass es dennoch in Politik, Beruf und Gesellschaft noch etlicher Verbesserungen bedarf, um die Gleichstellung von Mann und Frau als gelungen zu betrachten.

Das Buch wird am 7. März, am Vortag des Internationalen Frauentags, um 12.30 Uhr im Central-Theater vorgestellt.