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Jüdisches Leben in und um Uelzen

Mit Alexander Levi Benjamin, der 1843 als vollberechtigter Bürger in die Stadt Uelzen aufgenommen wurde, begann die kurze Geschichte einer kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Assimilation in dem kleinen Landstädtchen Uelzen. Dieser Prozess endete 1933. Schon vor 1843 lebten Menschen jüdischen Glaubens in der Stadt, doch hatten sie keine Möglichkeit, eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen, waren abhängig von landesherrlichen Vorgaben (Schutzjuden) oder gar städtische Willkür ausgesetzt (Betteljuden).

Sicher ist, dass sich erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts (1813) Juden in Uelzen für einen längeren Zeitraum aufhalten durften. Vor diesem Zeitpunkt duldete man sie allenfalls als durchziehende „Handelsjuden“, deren Aufenthalt zeitlich und räumlich eng begrenzt war.

Die Mehrzahl der erwerbstätigen Bürger jüdischen Glaubens waren entweder Gewerbetreibende oder vereinzelt im Dienstleistungsbereich tätig. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass sich in Uelzen nur ein bescheidenes Gemeindeleben (Synagogengemeinde) entfalten konnte. Der kleine Betraum in der Schuhstraße ist dafür ein Hinweis. Um 1900 lebten hier 93 Juden, 18 waren beitragspflichtige Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Ihre Zahl sank ständig. 1923 waren es noch 60, 1938 nur noch 38.

Als einer der letzten Uelzener Bürger jüdischen Glaubens verließen die Eheleute Lerner die Stadt. Sie wurden nach Theresienstadt verschleppt und später in Treblinka ermordet.

Um der Geschichte des jüdischen Lebens und ihrer Gemeinde den gebührenden Raum zu geben, haben wir eigene gesonderte Website gegründet. Hier können Sie sich ausführlich informieren:
juedisches-leben-uelzen.de