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Über die Form des Erzählcafés

..und eine Besonderheit unsererseits. | Ein Erzählcafé ist keine Podiumsdiskussion, der Unterschied liegt in seiner lebendigen und interaktiven Methode. Es geht nicht darum, dass nur vorgetragen wird, sondern die Zuhörer und Zuhörerinnen werden
aktiv einbezogen und tauschen sich mit den Berichtenden aus.

„Im Fokus steht das Hören und Erzählen von Lebensgeschichten, die auf einen thematischen Hintergrund bezogen, gemeinsam reflektiert werden.“

Wir haben Menschen zu Wort kommen lassen, die als Kinder an einem bestimmten Zeitpunkt (Kriegsende) unterschiedliche Erlebnisse hatten, die sie für ihr weiteres Leben mehr oder weniger stark geprägt haben.
Die vielen Rückfragen und Redebeiträge aus dem Publikum haben gezeigt, wie groß der Bedarf ist einander zuzuhören, zu erzählen und sich auszutauschen. Es war eine lebendige aber auch kontroverse Gesprächs-
runde mit einem Facettenreichtum an Erinnerungen, der immer wieder überraschte.

In allen bisherigen Erzählcafés der Geschichtswerkstatt Uelzen haben wir erfahren können, wie wichtig dieser Gedanken- und Meinungsaustausch ist, der Menschen themenzentriert miteinander ins Gespräch bringt. Fortsetzungen sind geplant.

DREI FRAGEN UND IHRE ANTWORTEN

Nach dem Erzählcafé haben wir uns einige Male getroffen und uns aus getauscht. Dabei entstand die Idee, allen Zeitzeuginnen/Zeitzeugen drei gleichlautende Fragen zu stellen. Diese Fragen und Antworten ergänzen die persönlichen Berichte: Während die Berichte im Erzählcafé sich auf einen konkreten Zeitpunkt – nämlich das Kriegsende – bezogen, wollten wir mit unseren Fragen herausfinden, wie lang der Schatten eines Krieges ist (Frage 1), ob und wie man über einen einschneidenden Zeitpunkt seines Lebens mit einer nachgeborenen Generation sprechen kann (Frage 2) und ob diese Geschehnisse Wunden (Traumata) hinter lassen haben (Frage 3). Wir haben bewusst den Begriff ,,traumatisierte Generation“ im Sinne von,verwundete Generation“ benutzt, auch wenn Sabine Bode („Die verlorene Generation“) bei ihren Recherchen aufgefallen ist, dass diese Generation es oft ablehnt, als traumatisiert eingeschätzt zu werden. Wir wollten vor allem wissen, ob das auch auf unsere geladenen Zeitzeuginnen/Zeitzeugen zutrifft.

Die Antworten der GesprächspartnerInnen finden Sie am Ende des jeweiligen Berichtes.