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Hauptmann Marquardt | Ein Mord

6. Erzählcafé | Gast des Erzählcafés war Dieter-Jürgen Marquardt, der Sohn des am 15. April 1945 in Uelzen von einem deutschen Offizier erschossenen Hauptmann Erich Marquardt.

Foto: Privat

16 Jahre lang lebten Sohn, Bruder und Ehefrau des Hauptmanns im Ungewissen über das Schicksal des Vaters und Ehemannes. Erst 1961 informierte das Deutsche Rote Kreuz die Familie darüber, dass Erich Marquardt in Uelzen erschossen worden ist. Offizielle Begründung lautete „Unberechtigtes Entfernen von der Truppe“. Vieles spricht jedoch dafür, dass er Uelzen zwei Tage vor dem Sturm auf die Stadt kampflos übergeben wollte um Menschenleben zu retten. Diese Ansicht wurde von Anwesenden des Erzählcafés bestätigt.

Die Erschießung kann daher durchaus als Mord gewertet werden. Besonders dramatisch ist die Art und Weise, wie mit dem „Fall Marquardt“ umgegangen wurde: Desinformation und Unklarheiten über die Grabstätte legen den Verdacht nahe, dass die Verantwortlichen Marquardt lange Zeit als Schuldig und Deserteur betrachtet hatten.

Thema:. „Hauptmann Marquardt Ein Mord“
Termin: 20.März 2003
Teilnehmende: Dieter-J. Marquardt
Moderation: Dietrich Banse, Gerard Minnaard

Autor

  • Geschichtswerkstatt

    Die Geschichtswerkstatt entstand zwischen 1999 und 2000. Anlass waren Überlegungen, Uelzener Zeitgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts wieder lebendig werden zu lassen. Dabei sollten auch unbequeme Themen erarbeitet werden. Themen, die Fragen aufwerfen, Themen, die bis dahin tabuisiert waren. Am 17.06.2002 wurde dann die Vereinssatzung beschlossen und der Verein Geschichtswerkstatt Uelzen e.V. gegründet.