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Der gewaltsame Abtransport – Teil 3/3

500 Häftlinge des Außenlagers Uelzen KZ Neuengamme wurden gewaltsam Abtransport. 2005 war die Geschichtswerkstatt mit Vorbereitungen für verschiedene Veranstaltungen anlässlich des Kriegsendes vor 60 Jahren beschäftigt. Der 15.4.05 wurde maßgeblich dem Gedenken der Erschießung des Hauptmanns Marquardt gewidmet. Er begann vormittags mit einem Gedenkgottesdienst und anschließender Gedenksteinenthüllung am Gelände des ehemaligen „Clubhauses“ und endete am Abend mit einer offiziellen Veranstaltung im Rathaus Uelzen, in dem im Anschluss die Ausstellung der Geschichtswerkstatt zum Thema Kriegsende eröffnet wurde.

Die Ereignisse um den Einmarsch der Alliierten und Zerstörung der Stadt wurden chronologisch aus unterschiedlichen Sichtweisen dargestellt. Schautafeln zeigten unter anderem Photos der Stadt Uelzen vor und nach der Zerstörung sowie aus der heutigen Zeit. Eine Schautafel war Hauptmann Marquardt gewidmet und als weiteres wurden einige persönliche Erinnerungsstücke von Uelzener Bürgern ausgestellt. Am 17.04.05 fand im Ratssaal der Stadt Uelzen ein „Erzählcafe“ statt.

Auf dieser Veranstaltung, an der eigentlich auch ein ehemaliger britischer Soldat teilnehmen sollte, berichtete Herr Intres, ehemaliger KZ-Häftling, von der erhofften Befreiung durch britische Truppen, die dann leider doch nicht erfolgte. Uelzener Volkssturmmänner zwangen die Häftlinge in einen bereitstehenden Güterzug zu steigen, um sie zurück in das KZ Neuengamme zu bringen. Herr Meyerhoff berichtete aus der Sicht eines 18-jährigen Soldaten, der mit großem Engagement an den Kämpfen rund um Uelzen teilgenommen hatte, von Straßen- und Häuserkämpfen in Veerßen.

Am 18.04.05 fand die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt Uelzen und der Pfadfinder zum Kriegsende statt. In der Gedenkveranstaltung, die für viele der Teilnehmer sehr bewegend war, wurden zahlreiche Gäste begrüßt: Theo Broer-Intres, sprach vor dem Publikum für seinen anwesenden Schwiegervater Lambertus Intres . Ebenfalls begrüßt wurde Christine Reichert, die Tochter eines deutschen Sinti, der zwar die Lagerzeit überlebte, aber sich bis zum Ende seines Lebens von den psychischen und physischen Belastungen der Haft zeit nicht erholte.

Weiterhin stellte der Journalist Axel Schröder eine CD vor, die in Zusammenarbeit mit Dietrich Banse entstand und zahlreiche Zeitzeugeninterviews zum „Kriegsende in Uelzen“ enthält.

Teil 1: Die Eroberung der Stadt durch britische Truppen am 18.4.1945

Teil 2: Die Ermordung Hauptmann Marquardts