Geschichtswerkstatt Uelzen beteiligt sich an Passionsandachten
Unter dem Titel „Schmerzpunkte“ luden die Kirchengemeinden der Region Mitte in Uelzen und das Zentrum für biblische Spiritualität und gesellschaftliche Verantwortung an der Woltersburger Mühle in der Karwoche zu Andachten im öffentlichen Raum ein.
Bei diesen Veranstaltungen geht es darum, Schmerzpunkte der Gesellschaft offenzulegen und innezuhalten – in der Hoffnung, dass der Schmerz nicht das letzte Wort hat.
Einer der Treffpunkte für eine kurze Andacht war die Tafel am Rathaus Uelzen mit den Namen der vertriebenen jüdischen Bürgerinnen und Bürger Uelzens.
In einem kurzen Beitrag führte Renate Meyer-Wandtke von der Geschichtswerkstatt Uelzen dazu aus:
Die Gedenktafel enthält die Namen von 49 Menschen jüdischen Glaubens, die zwischen 1933 und 1942 in Uelzen lebten. Ich nenne drei Schicksale; sie mögen für alle die Menschen stehen, die in dieser Stadt verfolgt und gedemütigt wurden:
Zur Einweihung dieser Gedenktafel kamen Verwandte, Angehörige und Überlebende der Shoa aus vielen Teilen der Welt; sie haben durch ihre Anwesenheit ihren Wunsch zur Versöhnung deutlich gemacht, nicht aber zum Vergessen.
„Für uns könnte das bedeuten, dass wir wach bleiben, hellwach und aufmerksam für Unrecht ……., für Ausgrenzung und Diskriminierung, da, wo sie sich auch bei uns im Kleinen, unspektakulär und ganz banal in unser Zusammenleben schleichen; und dass wir den Mut und das
(so sagte es Pastor Klingbeil in seiner Ansprache am 9.11.2006)
offene Wort …..finden, dem Bösen entgegenzutreten, wo es bei uns Wurzeln schlägt und zu wachsen beginnt.“